Venedig im Winter

Warum Venedig im Winter die vielleicht schönste Zeit ist

September 15, 2025

Wenn morgens der winterliche Nebel über den Kanälen liegt und die Paläste wie aus einem Traum auftauchen, zeigt Venedig sein geheimnisvollstes Gesicht. In der Stille des Winters entfaltet die Lagunenstadt eine Magie, die im Sommer oft hinter Menschenmassen verschwindet.

In den Gassen, die sonst voller Touristen sind, hallen im Winter deine Schritte wieder – und auch Hotels sind überraschend günstig. Wer Venedig im Winter besucht, erlebt nicht weniger, sondern mehr.

Das Wetter in Venedig im Winter

Der Winter in Venedig ist milder als in Deutschland. Tagsüber sind es in der Regel zwischen 5 und 15 Grad und während in Deutschland sich zwischen November und Februar die Sonne so gut wie nie blicken lässt, gibt es in Venedig durchaus immer wieder sonnige Tage.

Etwas ganz Besonderes ist aber der typische venezianische Nebel, der „nebbia“. Der hüllt im Winter Venedig vor allem morgens und nach Sonnenuntergang in einen geheimnisvollen Schleier, was eine ganz besondere Atmosphäre erzeugt. Für Foto-Begeisterte entstehen so besonders schöne Fotomotive.

Diese Sehenswürdigkeiten lohnen sich deshalb vor allem in Venedig im Winter

Während die Warteschlangen in der Hochsaison immer lang sind, kannst du in Venedig im Winter beim Markusdom und Co. direkt zum Ticketschalter.

Hier kommen die Sehenswürdigkeiten, die im Sommer immer brechend voll sind und sich daher im Winter viel mehr lohnen:

Dogenpalast

Menschenleerer Innenhof des Dogenpalasts in Venedig im Winter

Der Dogenpalast (Palazzo Ducale) gehört zu den beeindruckendsten Sehenswürdigkeit Venedigs. Von hier aus haben die Dogen Jahrhunderte lang über die venezianische Republik regiert, die eine reiche Seemacht war.

Vor dem Dogenpalast stehen in der Hochsaison immer lange Schlangen – in der Nebensaison kann man dagegen den Besuch ganz spontan planen und sich seine Schätze ohne Gedränge ansehen.

Das gibt es im Dogenpalast zu sehen:

  • Die Seufzerbrücke: aus dem Dogenpalast kannst du sie überqueren
  • Die venezianischen Gefängnisse, aus denen einst Casanova ausgebüchst ist
  • Die Waffenkammer mit historischen Rüstungen, Waffen und erbeuteten Wertgegenständen
  • Die gigantische Treppe „Scala dei Giganti“ mit Statuen von Mars und Neptun
  • Den über 50 Meter langen Saal Sala del Maggior Consiglio (Großer Ratssaal) mit dem größten Ölgemälde der Welt „Paradiso“ von Tintoretto

Praktische Tipps für den Besuch des Dogenpalasts

  • Plane mindestens 2 Stunden für den Besuch ein
  • Buche die „Geheimgänge-Tour“ für Zugang zu normalerweise verschlossenen Bereichen. Die kostet nur wenige Euro mehr und zeigt dir die Brunnenkerker, die du sonst nicht siehst
  • Audio-Guides sind sehr empfehlenswert für historische Hintergründe

Markusdom

Blick auf den Markusdom zum Sonnenuntergang in Venedig im Winter

8000 Quadratmeter, fünf Kuppel, ein Schatz und ein mit goldenen Mosaiken bedecktes Kirchenschiff, was dem Dom die Bezeichnung „Goldene Kirche“ verschafft hat.

Wenn du den Dom von Venedig siehst, verstehst du erst die Macht und den Reichtum, den die Stadt als Seerepublik einst hatte.

Der Markusdom erinnert ein bisschen an ein orientalisches Monument. Das liegt daran, dass Venedig im Mittelalter intensive Handelsbeziehungen zum byzantinischen Reich hatte und nach der Plünderung von Konstantinopel orientalische Künstler und Handwerker in die Stadt brachte. Die trugen maßgeblich zum Bau des Doms bei.

Der Dom ist schon von außen beeindruckend, du solltest aber unbedingt auch rein. Im Winter gibt es kaum Warteschlangen, und wenn ja, bekommst du für 10 Euro den Schnelleinlass.

Praktische Tipps für den Besuch des Markusdoms

  • Die beste Besuchszeit ist früh morgens oder am späten Nachmittag, um Warteschlangen zu entgehen. Mit etwas Glück kommt man aber im Winter auch zu anderen Uhrzeiten schnell hinein.
  • Wie in allen Kirchen in Italien, gibt es einen Dresscode: bedeckte Schultern und Knie. Im Winter ist das aber ja kein Problem.
  • Ein Besuch der Terrasse mit den Originalquadriga-Pferden bietet einen einzigartigen Blick über den Markusplatz. Dafür gibt es ein separates Ticket.
  • Die unterschiedlichen Lichteffekte der Mosaiken zu verschiedenen Tageszeiten sind super beeindruckend

Eine Gondelfahrt machen – ohne Warteschlangen

Gondelfahrten gehören zu Venedig einfach dazu und sind wunderschön – besonders im Winter.

Wenn die Kanäle stiller werden, kein Verkehrsstau auf dem Wasser herrscht und der Nebel sich wie ein Schleier über die Stadt legt, zeigt Venedig seine romantischste Seite.

Dann gleitest du fast lautlos durch kleine Nebenkanäle, vorbei an alten Palästen, unter winzigen Brücken hindurch – und hast das Gefühl, in einem anderen Jahrhundert zu sein.

Im Gegensatz zum Sommer musst du nicht anstehen oder deine Fahrt mit Fremden teilen. Viele Gondolieri haben im Winter mehr Zeit und oft auch bessere Laune. Sie erzählen dir Anekdoten, zeigen dir versteckte Ecken und manchmal bekommst du sogar eine kleine Gesangseinlage ganz ohne Aufpreis.

Im Winter ist auch der Preis verhandelbarer: statt 100 Euro pro Fahrt am Tag (bzw. 130 am Abend) kannst du mit etwas Charme und Glück auch für 60 Euro oder weniger fahren – vor allem, wenn du bereit bist, die Gondel nicht direkt am Markusplatz, sondern zum Beispiel im Viertel Cannaregio zu nehmen.

Tipps für die Gondelfahrt in Venedig im Winter

  • Nimm dir eine Decke mit oder frag den Gondoliere – viele haben eine an Bord, denn es kann frisch werden auf dem Wasser.
  • Die beste Tageszeit für eine Fahrt ist kurz vor Sonnenuntergang – dann leuchten die Fassaden warm im letzten Licht und die Stadt wirkt fast magisch.
  • Starte nicht an den großen Touristenpunkten – such dir lieber eine Gondelstation in Cannaregio oder Dorsoduro. Günstiger, authentischer, charmanter.
  • Wenn du Fotos machen willst: Winterlicht = Gold! Besonders auf dem Wasser.

Venedig von oben – der Markusturm ohne Gedränge

Blick vom Markusturm über Venedig

Der Campanile di San Marco ist mit seinen fast 100 Metern das höchste Bauwerk Venedigs – und der beste Ort, um die Stadt von oben zu sehen. Vom Glockenturm aus breitet sich Venedig zu deinen Füßen aus: das rote Dächermeer, die glitzernde Lagune, die kleinen Inseln am Horizont und der Markusplatz direkt unter dir.

Im Sommer stehen die Leute in der prallen Sonne an, um mit dem Aufzug hochzufahren. Im Winter dagegen gehst du einfach durch – kein Anstehen, kein Stress, dafür eine Aussicht, die fast surreal wirkt. Wenn leichter Nebel über der Stadt liegt und nur die Kirchturmspitzen aus dem Dunst ragen, fühlt sich Venedig ein bisschen an wie ein Traum.

Drinnen fährt dich ein Aufzug bequem nach oben. Oben auf der Plattform bist du vor Wind geschützt – nur der Blick ist grenzenlos.

Praktische Tipps für den Markusturm im Winter

  • Beste Zeit: Vormittags bei klarer Sicht – das Licht ist dann besonders schön und du siehst bis zu den Alpen.
  • Der Eintritt kostet 10 Euro, Tickets gibt’s direkt am Eingang oder online – im Winter auch ganz spontan.
  • Wenn du Glück hast, erlebst du das Glockenläuten hautnah – beeindruckend laut, aber Gänsehaut garantiert. Zum Beispiel samstags um 12 Uhr und sonntags um 10:00 Uhr, 11:00 Uhr, 14:00 Uhr, 17:00 Uhr.

Murano im Winter – Glas, Geschichte und ganz viel Ruhe

Blick auf Kanal mit bunten Häusern auf Murano

Glasbläser in seiner Werkstatt in Murano

Murano ist weltberühmt für seine Glasbläserkunst – und im Winter wirkt die Insel fast wie ein verschlafenes Künstlerdorf. Keine Touristenströme, keine überfüllten Vaporetto-Boote, kein Lärm. Nur du, die ruhigen Gassen, kleine Werkstätten mit dampfenden Öfen – und Glas, das in allen Farben schimmert.

Im Sommer ist Murano oft überlaufen, man hetzt von einem Kanal zum nächsten. Im Winter kannst du dir Zeit nehmen. Du siehst den Glasbläsern in aller Ruhe bei der Arbeit zu, hörst das leise Pfeifen der Rohre, das Knistern der Hitze – und manchmal bekommst du sogar eine spontane Mini-Führung durch die Werkstatt.

Das Glas wirkt im Winterlicht besonders schön – ob als bunte Skulptur im Schaufenster oder als filigrane Vase auf dem Werktisch. Viele Geschäfte haben Rabatte in der Nebensaison, und wenn du wirklich etwas Schönes suchst, bekommst du oft ehrliche Beratung statt Verkaufsshow.

Praktische Tipps für einen Ausflug nach Murano im Winter

Nimm das Vaporetto der Linie 4.1 oder 4.2 vom Fondamente Nove – die Überfahrt dauert nur ca. 15 Minuten.

Besuche eine der alten Glasmanufakturen wie Vetreria Murano Arte oder Venini – viele bieten im Winter kostenlose Vorführungen an.

Kombiniere deinen Ausflug mit einem Abstecher nach Burano – auch dort ist es im Winter märchenhaft ruhig.

Wo übernachten in Venedig im Winter?

Kurz: überall! Abgesehen von den Weihnachtsfeiertagen und der Karnevalszeit, sind die Zimmerpreise in Venedig im Winter wunderbar erschwinglich. Selbst Luxushotels verringern ihre Preise zum Teil um bis zu 40-50 Prozent.

Hier folgen die schönsten Venedig-Hotels, die im Winter bezahlbar sind:

Ca‘ Vendramin Zago: Luxuriöse Zimmer im Palazzo aus dem 17. Jahrhundert.

Palazzo Keller: Luxushotel mit nur Suiten bei der Rialto Brücke um die Ecke.

Riva del Vin: Boutique Hotel mit besonderen Design-Zimmern am Canal Grande.

Schon gewusst?

Wintermorgen in Venedig sind oft von dichtem Nebel umhüllt – Gondeln gleiten dann fast lautlos wie Schatten durch die Kanäle. Besonders Fotografen sollten in Venedig im Winter früh aufstehen und den Spektakel einfangen!

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